Willkommen in Kleinzschorna

Kleinzschorna in der Oberlausitz - Ein historischer Abriss zwischen gestern und heute

 

 

Eine erste schriftliche Erwähnung Kleinzschornas datiert aus dem Jahr 1623. „ (…) Das Tal hinunter nach Kleinzschorna, einem Ableger von Zschorna, das aus einer Mühle und einigen Häuschen am Westhange besteht. (…) Gelegen an der kleinen Bautzener oder Görlitzer Straße, die von Bautzen über Waditz, Niethen, Zschorna, Grube nach Schöps führt zur hohen Straße.“, so im Lausitzer Wanderbuch geschrieben.  Auf der Karte von Schenk und Amsterdam wird um 1730 erstmals die Mühle Kleinzschorna eingezeichnet.

 

Historischen `Belegen` zufolge wird der Ort Zschorna (Čornjow) das erste Mal 138e1 unter dem Namen Czornau erwähnt, später auch als Czorn (1448) und Czernem (1454). Die erste urkundliche Erwähnung Zschornas stammt jedoch aus einem Kaufbrief aus dem Jahr 1626.

 

Im Jahr 1816 verkauft der damalige Müllermeister Andreas Biebrach seine Wassermühle an Friedrich August Leberecht Hauffe. Dieser beabsichtigte einige Jahre später nach Australien auszuwandern und verkaufte die Mühle 1850 an Müllermeister Johannes Gottlieb Fiedler.

 

Um 1900 kehrte Max Fiedler, nachdem der die „Hammermühle“ in Herwigsdorf bei Löbau mehrere Jahre gepachtet hatte, zur elterlichen Mühle in Zschorna zurück.  1927 übernimmt der erst 18 Jährige Johannes Paul Fiedler von seinem Vater Max die Mühle Kleinzschorna. Aus der Ehe von Johannes Paul und der aus Baschütz stammenden Martha (geb. Lehmann) entstammen insgesamt 3 Kinder: Johannes (*1935), Werner (1938-1995) und Renate (*1941). Martha brachte außerdem die uneheliche Sera (1926- 1985) mit in die Ehe.

 

Nach dem 2. Weltkrieg (1948/ 1949) wurde die Mühle von zwei auf vier Etagen ausgebaut. 

 

Sera heiratete Rudolf Semig (1926-1994). Aus der Ehe gehen Birgit, Gisbert und Hagen (1957-2007) hervor. Beide leben noch heute in der Region. Johannes Fiedler heiratete die Breitendorfer Müllertochter Edelgard Lowke. Ein Jahr nach der Eheschließung kommt 1959 Tochter Gabriele zur Welt. Zwei Jahre später folgt Tochter Ute. Werner Fiedler heiratete Gertrut Ritscher (1936-2008). Ihr Sohn Frank Fiedler wird 1971 geboren und lebt heute in Jenkwitz bei Bautzen. Renate Fiedler, die jüngste Tochter von Johannes Paul Fiedler, heiratete Georg Federau (1937-2002). Sohn Jörg wurde 1967, Tochter Sabine 1969 geboren. Ab 1970 wohnt Renate Federau mit ihrer Familie im Nebengebäude des Hofes.

 

Ein Jahr vor dem Tod des Vaters übernahm 1975 Sohn Johannes die Mühle und führte sie bis 1989 erfolgreich weiter. Zwischen 1993 und 1995 wurde die Mühle schließlich zu einem Wohnhaus umgebaut. Zeitgleich baute Jörg Federau die ehemalige Scheune des Nebengebäudes für sich und seine Familie aus.

 

Westlich des Hofes befinden sich zwei weitere Grundstücke. Joachim Unger und seine Familie kauften 1983 das bis dahin im Besitz der Familie Dube liegende Grundstück und wohnten bis Mitte der 1990er Jahre in Kleinzschorna. 1999 wechselte das Anwesen erneut den Besitzer. Heute lebt Familie Zettwitz in dem Haus. Das zweite Grundstück war bis 1986 von Elisabeth Michalk bewohnt. Ende der 1990er Jahre kaufte Dragan Blagojevic das verfallene Anwesen und sanierte das Wohn- und Nebengebäude. Heute leben 7 Familien in Kleinzschorna. Mit knapp 20 Einwohnern stellt Kleinzschorna etwa ein Fünftel der Gesamtbewohnerzahl Zschornas dar.